Was ist der UV-Index?

Um die Strahlungsintensität der Ultravioletten Strahlung tagesaktuell ausweisen zu können, wurde mit dem sog. UV-Index eine genormte Skala eingeführt, die weltweit anerkannt ist. Die UV-Strahlung lässt sich so für bestimmte Orte und Regionen bestimmen (z.B. in Wetterkarten). Die Skala umfasst Werte von 1 bis 11 - wobei 1 eine sehr geringe UV-Strahlenbelastung anzeigt, und 11 eine extrem hohe Belastung. Die folgende Tabelle zeigt die Werte und Gefahrstufen der UV-Index-Skala:

UV-Index mit Filterkategorien (Tabelle)
UV-Index mit Filterkategorien (Tabelle)

UV-Index Werte

UV-Index in Deutschland

Wie hoch ist der durchschnittliche UV-Index in Deutschland?

In Deutschland liegt der durchschnittliche UV-Index-Höchstwert der Sommermonate bei rund 7 (der Wert kann jedoch auch höher sein). In den Wintermonten Mittags nur bei rund 2-3. Zu beachten ist jedoch, dass es zu starken Unterschieden kommen kann, abhängig von der Region, der Bewölkung und der Höhe des Ortes ab. Die folgende Tabelle zeigt, dass die Intensität in den Sommermonaten am höchsten ist. Gleiches gilt im Tagesverlauf für die Mattagszeit.

UV-Strahlungsintensität in Deutschland
UV-Strahlungsintensität in Deutschland - am höchsten im Sommer (Jahreszeit)
und in den Mittagsstunden (Tageszeit)

Warum ist der UV-Index wichtig?

Ultraviolettstrahlung, kurz Ultraviolett oder UV-Strahlung, ist für Menschen nicht sichtbare Strahlung. Das menschliche Auge kann nur elektromagnetische Strahlung eines bestimmten Wellenlängenbereich sehen. Grund dafür ist der Aufbau der Netzhaut (Retina): die eingebetteten Photorezeptoren (Zapfen) können Lichtwellen mit einer Länge zwischen 390 und 780 Nanometern aufnehmen und verarbeiten. Alle anderen Wellenlängen lösen keinen Implus aus - und sind somit für Menschen unsichtbar. Die folgende Grafik zeigt das Lichtspektrum - die Ultraviolettstrahlung befindet sich links, also im kürzerwelligen Bereich.

UV-Strahlung
UV-Strahlung und sichtbares Licht:
die kurzwellige UV-Strahlung trägt viel Energie in sich

Warum ist UV-Strahlung schädlich?

Elektromagnetische Strahlung regt Moleküle an, ihre räumliche Struktur zu verändern oder einzelne Atome abzuspalten. Das kann zu dauerhaften Schädigungen führen. Man unterteilt UV-Strahlung in drei Kategorien:

Der Grad der Schädigung hängt nicht davon ab, wieviel Energie das UV-Licht enthält, sondern davon, wie tief die Strahlung ins Gewebe eindringt. Hornhaut absorbiert viel mehr UV-Licht und ist daher weniger anfällig für Sonnenbrand. Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man die Haut daher mit einer Sonnencreme schützen. Entscheidend bei der Auswahl ist dabei der Lichtschutzfaktor.

Welche Gefahr besteht für die Augen?

Die Augen sind durch UV-Strahlung besonders gefährdet. Ultraviolett kann zu Bindehautentzündung und Trübung der Hornhaut führen. Sie kann eine Katarakt (auch als Grauer Star bezeichnet) hervorrufen. Daher ist es ratsam, bei starker Sonnenstrahlung die Augen durch eine Sonnenbrille zu schützen. Wichtig ist dabei, dass die Sonnenbrille auch UV-Strahlung abfängt. Die in der Din-Norm für Sonnenbrillen festgelegte Grenzwert liegt bei 380 Nanometern. Allerdings kann auch das energiereiche Licht im Blaubereich zwischen 380 und 400 nm noch schädlich sein. Am besten und auch weit verbreitet sind daher Sonnenbrillen mit einem sog. UV-400 Schutz.

UV 400 - Schutz
UV 400 blockiert Wellenlängern unterhalb von 400 Nanometer (UV-Licht)

UV-Index Definition

Abschließend noch die offiziellen Informationen zum UV-Index vom Deutschen Wetterdienst (Zitat):

Die Weltorganisationen für Gesundheit (WHO) und für Meteorologie (WMO), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (>UNEP) sowie die Internationale Kommission zum Schutz vor Nicht-Ionisierender Strahlung (ICNIRP) haben den weltweit einheitlich verstandenen UV-Index eingeführt. Der UV-Index ist ein Maß für die Intensität der sonnenbrandwirksamen ultravioletten (UV-) Strahlung und wird von der WHO als das wichtige Vehikel gesehen, auf die Risiken eines übermäßigen UV-Genusses aufmerksam zu machen.

Was sind die Gründe für den UV-Index? Nicht nur in den besonders sonnereichen Ländern, auch in Deutschland nimmt in der weißhäutigen Bevölkerung die Zahl der Neuerkrankungen an Hautkrebs seit Jahrzehnten gravierend zu. Sie verdoppelt sich in Deutschland etwa alle 10 Jahre und erreicht gegenwärtig ca. 120.000 neue Fälle pro Jahr verglichen zu ca. 330.000 Neuerkrankungen an Krebs insgesamt (Bundesamt für Strahlenschutz 2003). Wesentlicher Grund ist die gesellschaftliche Sicht, die intensive Hautbräunung, eigentlich ein Zeichen der Überexposition gegenüber der UV-Strahlung, als Zeichen von Sportlichkeit, Schönheit und guter Gesundheit idealisiert. Die Zahl der Urlaubstage hat zugenommen und die Möglichkeit, diese schönsten Tage des Jahres in sonnenreichen Landstrichen zu verbringen.

Zusätzlich birgt die menschengemachte Verdünnung des stratosphärischen Ozons (Extremfall das Antarktische Ozonloch) in den mittleren und höheren Breiten seit Ende der 60‘er Jahre des 20. Jahrhunderts die Gefahr, dass der UV-Anteil der Sonnenstrahlung zunimmt. Dadurch können Sonnenbrand und Hautveränderungen schneller entstehen.

Der UV-Index gilt gleichermaßen für alle Hauttypen. Er wird vom DWD in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strahlenschutz für verschiedene Regionen Deutschlands, Europas und der Welt vorhergesagt. Er wird auf einer nach oben offenen Skala dargestellt und nimmt erfahrungsgemäß in Deutschland Werte zwischen 0 und 8, in Extremfällen 9, in den höheren Lagen der Alpen auch von 9 bis 10 an. In den Tropen und Subtropen können Werte von 14 bis 16, in besonders hohen Lagen, z. B. den Anden, auch deutlich über 17 erreicht werden. Je höher der Wert, desto eher wird Ihre Haut beim ungeschützten Aufenthalt in der Sonne geschädigt. Ist der Wert niedrig, können Sie die Sonne länger genießen. Mit unseren täglichen Vorhersagen des UV-Indexes können Sie sich rechtzeitig auf die Situation einstellen.

Der an die Öffentlichkeit abgegebene UV-Index bezieht sich immer auf den erwarteten Tageshöchstwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung, wenn die UV-Strahlen am gefährlichsten sind. Er ist mit sehr einfachen Schutzempfehlungen verbunden, nach denen sich jedermann vorbeugend richten kann. Somit dient der UV-Index als Schutzservice.

Wie hilft der UV-Index? Kennt man den aktuell vorhergesagten UV-Index, kann man sich schon zu Hause auf den richtigen UV-Schutz vorbereiten und sich in der Sonne richtig verhalten. Der UV-Index hilft damit, Sonne und Aktivitäten im Freien gesund zu genießen, länger ein jugendliches Aussehen zu bewahren (vorzeitige Hautalterung zu vermeiden) und Leben zu retten (Hautkrebs als Spätfolge zu minimieren).

UV-Gefahrenindex

Der UV-Gefahrenindex teilt den Wertebereich des UV-Index in fünf Bereiche zur gesundheitlichen Gefährdung ein. Er erleichtert damit die Beurteilung der gesundheitlichen Risiken beim Aufenthalt in der Sonne.

Den Bereichen mit (keiner), geringer, mittlerer, hoher und sehr hoher Gefährdung sind in Anlehnung an die Empfehlungen der Weltgesundheits-Organisation WHO geeignete Schutzmaßnahmen zugeordnet.

UV-Index Gefährdung (UV-Gefahrenindex Schutzmaßnahmen
0-2 keine bis gering nicht erforderlich
3-5 mittel sehr empfehlenswert
6-7 hoch erforderlich
8-10 sehr hoch unbedingt erforderlich
ab 11 extrem sind ein Muss

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