Laser Behandlung - Augenkorrektur
Wie funktioniert die Augenkorrektur mit einem Laser? Was verbirgt sich hinter "Augenlasern"? Für wen ist das Verfahren geeignet? Und was kostet das Ganze am Ende? Dieser Artikel erläutert, wie eine Augen-Behandlung mit dem Laser abläuft, welche Voraussetzungen nötig sind und was bei einer solchen Augenkorrektur zu beachten ist.
Viele Menschen sind von einer Kurzsichtigkeit, einer Weitsichtigkeit oder einem Astigmatismus betroffen. Zur Korrektur ist man auf eine Brille oder alternativ auf Kontaktlinsen angewiesen. Nur leider: die Sehhilfe nervt oft. Ein einfaches, sicheres und praktisch schwerzfreies Verfahren zur Augenkorrektur ist das Augenlasern.
Wie funktioniert die Augenkorrektur?
Der des Auges bricht das einfallende Licht und bildet es auf der Netzhaut des Auges ab. Wenn der Fokus bzw. der Brennpunkt direkt auf der Fovea / Makula der Netzhaut liegt, sehen wir ein scharfes Bild.
Ursache der verbreiteten Fehlsichtigkeiten ist eine falsche Brechkraft des Auges. Den größten Anteil an der Brechkraft des dioptrischen Apparates hat mit ca. 75% die Hornhaut.
Genau deswegen ergibt sich die Möglichkeit der Laser-Behandlung: man kann die Brechungswirkung der Hornhaut durch einen operativen Eingriff so verändern, dass der Brennpunkt wieder exakt auf die Netzhaut fällt. Und damit kann man - ohne Sehhilfe - klar und deutlich sehen.
Wie läuft die Augenlaser-Behandlung ab?
Mit Hilfe der folgenden Grafiken lässt sich das Augenlaser-Verfahren anschaulich beschreiben. In aller Regel wird nur ein Auge gelasert. Man hat also meist 2 Termine innerhalb weniger Wochen. Zunächst das Auge vor der Augenlaser-Behandlung: Mit Hilfe verschiedener Augentropfen wird der Lidschlag-Reflex (Blinzeln) ausgeschaltet, die Hornhaut vor dem Austrocknen geschützt und das Auge unempfindlich gemacht.
Auge freilegen für Laser-Augenkorrektur
Im zweiten Schritt werden die Augenlider auseinander gezogen. Das sieht auf Fotos immer sehr brutal aus - ist es aber gar nicht. Natürlich muss das Auge während der Laser-Augenkorrektur frei liegen, damit die ultra-feinen Operationsgeräte perfekt ansetzen können.
Augenkorrektur: Lasik oder Femto-Lasik?
Als nächstes wir ein sog. Flap freigelegt. Dabei wird die obere Schicht der Hornhaut kreisförmig abgetrennt. In diesem Schritt unterscheiden sich zwei grundlegende Augenlaser-Verfahren.
- Beim herkömmlichen LASIK-Verfahren wird der Schnitt mit einer sehr feinen Klinge geschnitten.
- Beim sog. Femto-Lasik-verfahren wird der Flap mithilfe eines Femto-Sekundenlasers abgetrennt. Femto-Lasik gilt als sicherer, ist aber auch teurer.
Laserbehandlung: Schonende Heilung dank Flap
Eine der entscheidenden Fortschritte bei der Entwicklung des Augenlaser-Verfahrens war das Erzeugen eines Flaps. Denn dadurch wird der obere Teil der Hornhaut nicht bearbeitet, sondern nur die darunter liegenden Schichten. Der hauchdünne, kreisrunde Flap wird anschließend hochgeklappt.
Die schematische Darstellung der Hornhaut zeigt, dass sie aus 5 verschiedenen Schichten besteht. Die obere, Epithelschicht inkl. Bowman-Membran, wird als Flap abgetrennt.
Augenlaser-Operation: Abtragen mithilfe eines Lasers
Es folgt die eigentliche Operation: mithilfe eines super-feinen Lasers wird das Stroma der Hornhaut Stück für Sück abgetragen. Je nach Sehschwäche wird entweder im äußeren Bereich mehr abgetragen (Weitsichtigkeit) oder im Zentrum (Kurzsichtigkeit). Beim Astigmatismus wird die Hornhaut entlang der torischen Erhebung abgetragen.
Das Laserlicht hat überwiegend eine Wellenlänge von unter 400 Nanometern. Es ist als ultraviolettes Licht praktisch nicht sichtbar. Die Operation selber dauert nur wenige Minuten, man spürt fast nichts und sieht auch außer eventuellen kurzen Lichtblitzen fast nichts.
Augenkorrektur fast fertig: Flap wird zurückgelegt
Nach wenigen Minuten ist die Augenkorrektur dann fast geschafft. Der Flap wird nach gründlicher Spülung des Auges wieder zurückgelegt. Vorteil: die bearbeitete Fläche ist dadurch optimal geschützt. Es findet praktisch kein Kontakt zur Außenwelt statt, schädliche Bakterien können nicht eindringen - das Risiko einer Infektion ist deutlich geringer, als wenn man direkt die Oberfläche der Hornhaut bearbeitet hätte (sog. LASEK-Verfahren).
Optimale Brechkraft dank Laser-Augenoperation
Die folgende Grafik veranschaulicht noch einmal die Veränderung nach der Laser-Augenoperation: die ursprüngliche Hornhaut (gestrichelte Linie) wurde so abgetragen, dass die Lichtbrechung im Auge wieder optimal auf die Netzhaut fokussiert.
Fertig, Laserkorrektur geglückt!
Zum Schluss werden die Klammern an den Augenlidern gelöst und das Auge kann wieder perfekt sehen. Dank des Flaps benötigt man keine Augenklappe oder einen Schutzverband. bereits nach wenigen Minuten kann man wieder ganz normal sehen - allerdings ohne Sehhilfe. Häufig wird empfohlen, dass man in den anschließend Tagen (oder Wochen) noch Augentropfen oder eine Salbe nutzt, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Augenlasern bei Kurzsichtigkeit
Um eine Kurzsichtigkeit (Myopie) zu korrigieren, benötigt man eine konkave Linse (innen schmaler als außen). Entsprechend sieht die Hornhaut nach der Laser-Augenoperation aus:
Mehr zum Thema Augenlasern bei Kurzsichtigkeit
Augenlasern bei Weitsichtigkeit
Genau anders herum verhält es sich bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie). Da diese mit einer konvexen Linse korrigiert wird (innen stärken als außen), wird die Hornhaut entsprechend außen abgetragen. Die folgende Grafik zeigt das, allerdings stark übertrieben:
Mehr zum Thema Augenlasern bei Weitsichtigkeit.
Augenlasern bei Astigmatismus
Astigmatismus (Stabsichtigkeit) wird meist durch eine Hornhautverkrümmung verursacht. . Diese lässt sich natürlich mit dem Augenlaser-Verfahren optimal anpassen. Da der Astigmatismus häufig in Kombination mit einer Myopie oder Hyperopie auftritt, kann man in einem OP-Verfahren beide Fehlsichtigkeit korrigieren. Mehr zum Thema Augenlasern bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus).
Voraussetzungen für eine Laser-Augenkorrektur
Die entscheidende Voraussetzung ist, dass die Hornhaut dick genug ist, um einen Teil davon abzutragen. Die exakte Dicke ist individuell unterschiedlich, sie kann nur bei einer Augenuntersuchung durch einen Facharzt ermittelt werden.
Bei einer durchschnittlichen Hornhaut-Dicke ergeben sich ungefähr folgende Grenzwerte hinsichtlich der Dioptrie-Anzahl:
- bei Kurzsichtigkeit (Myopie): bis -10 dpt
- bei Weitsichtigkeit (Hyperopie): bis +5 dpt
- bei Astigmatismus (Stabsichtigkeit): bis -4 dpt
Diese Werte können jedoch im Einzelfall abweichen. Um wirklich zu wissen, ob die eigenen Augen geeignet sind, ist eine augenärztliche Untersuchung erforderlich.
Das Alter: Eine zweite wichtige Voraussetzung ist, dass sich die Augen nicht mehr weiterentwickeln und sich die Fehlsichtigkeit dadurch verschlechtert. Hauptursache für die klassichen Fehlsichtigkeiten ist das Wachstum des Augapfels. Erst wenn dieser sich vollständig entwickelt hat - bei den meisten Menschen mit Anfang 20 - ist eine Augenlaser-Korrektur zu empfehlen.
Bei älteren Menschen stellt sich die Frage, wie lange man seine Augen laser lassen kann. Denn irgendwann setzt die Alterssichtigkeit ein und erfordert eine Lesebrille. Daher wird im Allgemeinen empfohlen, die Laserkorrektur nur bis zum 45 Lebensjahr vorzunehmen.
Mehr dazu siehe: Augenlasern - bis wann ist es sinnvoll?
Kosten einer Augenlaser-Behandlung
Der wesentliche Kostenfaktor ist die gewählte Augenlaser-Methode. Je komplexer die technischen Geräte, um so teurer die Augenlaser-Behandlung. Grob vereinfacht kann man von folgenden Richtwerten ausgehen:
- Lasik: 1.000 bis 1.500 Euro pro Auge
- Femto-Lasik: 1.500 - 2.000 Euro pro Auge
- Relex-Smile: 2.000 - 2.500 Euro pro Auge
In den Kosten sind in aller Regel auch die Untersuchungen zur Vor- und Nachbehandlung enthalten. Dieser Preis kann je nach Anbieter und Region um mehrere hundert Euro nach oben und unten schwanken.
Augenlasern für unter 1.000 Eur?
Es gibt eine Reihe von Anbietern, die das Augenlasern für unter 1.000 Euro pro Auge anbieten. Hier sollte man genau darauf achten, warum das Ganze so günstig ist. Häufig hat die Sache einen Haken. Es gibt zum Beispiel eine Reihe von Augenlaser-Kliniken, die im Ausland sitzen, zum Beispiel in der Türkei oder Tschechien. Dabei sollte man bedenken, dass die hygienischen Standards nicht immer so hoch sind wie in Deutschland. Außerdem hat man natürlich hohe Reisekosten. Eine Augenlasern-Operation ist eine schwierige Sache, und es ist zu empfehlen, auf möglichst optimale Geräte, sehr gut ausgebildetes Personal und hohe hygienische Standards zu achten.
Eine Brillenversicherung zahlt meist etwas hinzu
Wer beim Kauf der eigenen Brille eine Brillenversicherung abgeschlossen hat, sollte die einmal genau studieren. Viele Versicherer bieten eine Zuzahlung für die Laser-Bahandlung der Augen an. Wie hoch die ist, hängt vom jeweiligen Vertrag ab. Übrigens sollte man nicht vergessen, die Brillenversicherung anschließend zu kündigen. Die braucht man dann nicht mehr...
Übernimmt die Krankenkasse die Augenlaser-Kosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übernehmen grundsätzlich keine Kosten einer Laser-Augenoperation, auch nicht anteilig. Begründung: man könne ja eine viel kostengünstigere Alternative wählen (Brille). Allerdings übernehmen manche private Krankenversicherungen (PKV) einen Teil der Augenlaser-Kosten. Das muss man im Einzelfall prüfen, am einfachsten, indem man sich direkt an seine PKV wendet.
Laser-Augenkorrektur steuerlich absetzen?
In manchen Fällen (abhängig vom Einkommen) kann man die Kosten für die Laser-Augenkorrektur auch steuerlich anrechnen, und zwar als "außergewöhnliche Belastungen". In dem Fall reduzieren sich die Kosten, da man entsprechend weniger Einkommensteuer zahlen muss. Mehr zum Thema Augenlaser-Kosten .
Anfahrtswege bedenken
In aller Regel macht es Sinn, einen Augenspezialisten in der erreichbaren Umgebung zu finden. Denn man muss mit bis zu fünf Terminen in der Praxis / klinik rechnen:
- Voruntersuchung / Vermessung des Auges / Beratung und Aufklärung
- OP-Termin und 1. Nachuntersuchung (meist am selben Tag)
- 2. Nachuntersuchung (nach ca. 7 Tagen)
- 3. Nachuntersuchung (nach ca. 1 Monat)
- 4. Nachuntersuchung (nach 3 - 6 Monaten)
Man sollte ausßerdem beachten, dass man am Tag der OP nicht mehr selber Autofahren kann. Eine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist also ratsam, wenn man niemanden hat, der / die einen fahren kann. Es macht daher Sinn, sich eine Augenklinik in der Nähe zu suchen ...
Aachen | Aschaffenburg | Augsburg
Bamberg | Bayreuth | Berlin | Bielefeld | Bochum | Bonn | Braunschweig | Bremen
Darmstadt | Dortmund | Dresden | Duisburg | Düsseldorf
Erfurt | Erlangen | Essen | Esslingen
Flensburg | Frankfurt am Main | Freiburg | Fürth
Gelsenkirchen | Gießen | Greifswald | Göttingen
Halle | Hamburg | Hanau | Hannover | Heidelberg | Heilbronn | Helmstedt | Hildesheim | Hof | Homburg
Kaiserslautern | Karlsruhe | Kassel | Kiel | Koblenz | Krefeld | Köln
Leipzig | Leverkusen | Lindau | Lübeck | Lünen
Magdeburg | Mainz | Mannheim | Marburg | München | Münster | Mönchengladbach
Neu-Ulm | Neumünster | Neuss | Nürnberg
Paderborn | Pforzheim | Potsdam
Recklinghausen | Regensburg | Rendsburg | Reutlingen | Rheine | Rosenheim | Rostock
Saarbrücken | Schweinfurt | Schwerin | Stralsund | Stuttgart
Wetzlar | Wiesbaden | Wismar | Wolfenbüttel | Wolfsburg | Wuppertal | Würzburg
Zusammenfassend hier noch einmal die einzelnen Schritte in einer Infografik:
Fragen kostet nichts ...
Letztlich ist das Augenlasern eine Operation - und vieles hängt von der individuellen Konstitution des Menschen ab. Am einfachsten ist es, sich einfach mit einer Augenklinik in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen und dort einen Termin für eine individuelle Beratung geben zu lassen. In den meisten Fällen ist das Vorgespräch kostenlos, ebenso wie eine Voruntersuchung inklusive Sehtest.